Frieden schaffen ohne Waffen

Frankreich will neusten Meldungen zufolge in die Errichtung eines industrieparks im Westjordanland investieren. Gemeinsam mit der Autonomiebehörde strebt man die Schaffung von bis zu 7.000 Arbeitsplätzen an. Das halte ich für ein äußerst sinnvolles Projekt, denn wer in Lohn und Brot steht und ökonomische Zukunftsperspektiven hat, ist wohl eher für eine tragfähige friedliche Lösung des leidigen Nahostkonflikts zu interessieren als ein Almosenempfänger mit zuviel Freizeit und zuwenig Geld. Im Westjordanland ist übrigens seit dem Rückgand terroristischer Gewalt bereits ein stetiges Wirtschaftswachstum von rund sieben Prozent zu beobachten, das in erste Linie Araber, aber auch israelische Unternehmen erwirtschaften. Und es entstehen immer mehr arabische Betriebe, die mit Israel ohne Probleme Handel treiben. Die einzigen, die diese Entwicklung stören und vernichten könnten, sind die radikalen Hasser auf beiden Seiten sowie die europäischen und amerikanischen Vollbrote, die einen Boykott für Waren aus dem WJL fordern.

Israel sollte  Aktivitäten wie jene der Franzosen nicht bekämpfen, sondern nach Kräften unterstützen, denn es liegt in seinem sicherheitspolitischen und ökonomischen Interesse, Nachbarn oder Mitbewohner zu haben, die möglicherweise eines Tages begreifen, dass Frieden und Wohlstand besser bekömmlich sind als Djhad und Maximalforderungen. Umgekehrt müssten die Araber und mit ihnen der Westen endlich einmal von der rassistischen Maxime abweichen, dass nur ein judenfreies Westjordanland den „Palästinensern“ zumutbar wäre. So fragt Israels Vizeministerpräsident Moshe Yaalon zutreffend: „Wenn wir über Frieden und Koexistenz sprechen, warum bestehen die Palästinenser dann darauf, dass sie ein Gebiet zurückerhalten, das ethnisch von Juden gereinigt wurde?“ All die Politiker und NGOs und Privatpersonen, die, als wäre es keine unfassbare Schande, sondern das Selbstverständlichste der Welt, ein judenfreies Westjordanland fordern, sollten begreifen, dass sie damit nicht dem Frieden das Wort reden, sondern dem Krieg und der Vertreibung, wobei von letzterer durchaus die Araber in den „Gebieten“ betroffen sein könnten, falls sich in Israel der Eindruck verstärken sollte, „Frieden“, wie ihn das Ausland versteht, bestünde in akzeptiertem Judenhass und einseitigen Konzessionen.

Die ökonomische Entwicklung des WJD kann ein wichtiger Schritt sein, doch so lange die Araber ihren Hass auf alles Jüdische nicht ablegen und Israel nicht endlich als Realität akzeptieren, und so lange sie darin vom Westen auch noch bestärkt werden, besteht nach wie vor die Gefahr, dass Israel der Geduldsfaden endgültig reißt und es zu einer Gewaltlösung kommen wird, die ebenso inhuman sein könnte wie der Wahn von einem judenfreien Nahen Osten. Und dies könnte einen neuen großen Krieg in der Region auslösen.

4 Gedanken zu „Frieden schaffen ohne Waffen

  1. Und es entstehen immer mehr arabische Betriebe, die mit Israel ohne Probleme Handel treiben. Die einzigen, die diese Entwicklung stören und vernichten könnten, sind die radikalen Hasser auf beiden Seiten

    Endlich einmal Klartext von dir. Jetzt musst du nur noch erwähnen, wer die radikalen Hasser auf beiden Seiten sind. Explizite Namen nennst du nur, wenn es um Palästinenser geht. Die Ha’aretz ist da schon deutlich mutiger, und nennt klar und deutlich, um welche Hassverbrecher es sich dabei handelt, die palästinensische Agrarbetriebe sabotieren und terrorisieren:
    http://www.haaretz.com/hasen/spages/1163243.html

  2. Natürlich…die Siedler…wer auch sonst…wie eintönig, unreflektiert und schlecht recherchiert, manipulativ, tendenziös.
    Aber nix neues, wie ha’aretz mit der Affaire Kamm ja gerade erst wieder bewies.
    Interessanter als das von ha’retz propagierte Welt und Feindbild ist da schon die Westbank in Zahlen.

    Veröffentlicht vom „Israel Project“: Zitat.“2009 ging es mit der palästinensischen Wirtschaft im Westjordanland steil bergauf. Ausländische Investitionen, neue Entwicklungsprojekte, eine verbesserte Sicherheitslage [1] und die stärkere Zusammenarbeit zwischen Israelis und Palästinensern haben zu der positiven Entwicklung beigetragen. Das Wirtschaftswachstum lag bei 8 Prozent, die Arbeitslosenrate ging zurück, der Fremdenverkehr nahm zu und der Handel zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) stieg an. [2]“Zitat Ende

    Link: http://www.theisraelproject.org/site/apps/nlnet/content2.aspx?c=hsJPK0PIJpH&b=3941887&ct=8044217

    Es gibt ne Menge zu tun.
    Packt es an, liebe Palästinenser.
    Lasst euch nicht zum Narren halten von der PA, Fatah und Hamas – von EU, Obama Admin und arabischer Liga.
    Ein freier Markt wird auch eine Demokratie nach sich ziehen.

  3. Die Idee von Industrieparks ist ja nun wirklich nicht gerade neu.

    Wer erinnert sich noch an den Industriepark Erez an der Schnittstelle Israel-Gazastreifen?

    http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A26259-2004Jun8.html
    http://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/74548
    http://query.nytimes.com/gst/fullpage.html?res=9A07E4D81230F933A25756C0A9639C8B63&sec=&spon=&pagewanted=1

    Es brauchte keine Hasser „von beiden Seiten“. Eine Seite schaffte es auch ganz allein, den Park zu vernichten. Natuerlich ist es hilfreich, wenn die Hasser die Fuehrung stellen und ueber grossen Rueckhalt in der Bevoelkerung verfuegen. http://www.pcpsr.org/survey/polls/2010/p35e.html

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