Tarafa Baghajati, Mitbegründer der „Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen“, kritisiert in einem in der Wiener Tageszeitung „Die Presse“ erschienenen Kommentar das von der Hamas im Gazastreifen verhängte Verbot für Frauen, Wasserpfeife zu rauchen. Dabei geht es dem gebürtigen Syrer aber nicht so sehr um die grotesken islamistischen Moralvorstellungen hinter dem Pfeifenverbot, sondern es treibt ihn die Sorge um, diese Zurschaustellung von Geschlechterapartheid könne der palästinensischen Sache (oder was Baghajati dafür hält) schaden: Politisch ist es also alles andere als eine geschickte Handlung. Insbesondere in einer Zeit, in der die ganze Welt zu Recht sich mit Gaza solidarisch erklärt hat und sich für die sofortige, ja auch bedingungslose Beendigung der Blockade einsetzt, erweckt die Hamas-Regierung den Eindruck, als ob es keine gewichtigeren Probleme in Gaza gebe. (…) Der taktische Fehler liegt zudem darin, dass die Hamas zu vergessen scheint, dass ihre Wähler keinesfalls nur aus dem streng religiösen Spektrum stammen. (…) Es muss der Hamas klar sein, dass ihre Macht in Gaza auf die Verwaltung des „größten Freiluftgefängnisses der Welt“ (Erzbischof Desmond Tutu) beschränkt ist. Und nicht die Frauen-Shisha ist eine Gefahr, sondern die politische Zerrissenheit des palästinensischen Volkes.
Da gibt also ein Mann, der sich immer wieder als „Dialogpartner“ aufdrängt und sich als selbst ernannter Sprecher der österreichischen Muslime wichtig macht, einer klerikalfaschistischen und vernichtungsantisemitischen Terrororganisation, die vor der Ermordung politischer Konkurrenten nicht zurückschreckt, PR-Tipps, und das kommt den Verantwortlichen bei der „Presse“ nicht ein ganz klein wenig verdächtig vor? Noch dazu muss es der „Presse“ bekannt gewesen sein, wen sie da einen Gastkommentar schreiben ließ. Dies ist ja nicht das erste Mal, dass Baghajati in der Traditionstageszeitung zu Wort kommt. Einmal durfte er dort Menschen, die er nicht mag, als „Philozionisten“ und „Antideutsche“ anrempeln (von einem Islamisten solcherart bezeichnet zu werden, sollte man freilich als Auszeichnung sehen, wobei an einer Befürwortung des Zionismus ohnehin nichts auszusetzen ist im Gegensatz zum Apologetentum für Terroristen). „Die Presse“ bietet also gerne Leuten, die schon mal Veranstaltungen, die ihnen nicht passen, verbieten oder in ihrem Sinne umgestalten lassen wollen, ein Podium, und zwar mehrmals. Damit marschiert die angeblich „konservative“ Tageszeitung im Gleichschritt mit der SPÖ, die Baghajati in der Zeitschrift ihrer Vorfeldorganisation BSA, „Vorwärts“, auch gerne eine Bühne bietet, auf der er dann mit Gestalten wie dem antiisraelischen Megaphon Fritz Edlinger sein Schmierentheater vom ach so falsch verstandenben Islam aufführen darf. Mit den Sozialdemokraten ist der selbst ernannte muslimische Lobbyist bestens vernetzt, was nicht zuletzt an seiner Komplizenschaft mit dem Wiener SP-Gemeinderat Omar al-Rawi liegt. Bei Licht betrachtet ist Baghajati freilich nur ein Privatmann, der einen Verein gegründet hat, der sich personell mit der „Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreichs“ weitgehend überschneidet und für ebenso wenige Muslime spricht wie dieser. Seltsam, mit welchem Nachdruck die SPÖ, aber verstärkt auch „bürgerliche“ Kreise diesem Mann den Hof machen und ihn seine Propaganda verbreiten lassen…
Früher wurde der „Auslandsteil“ des Feuilleton von Unterberger geleitet.