Das große Schweigen

In der FPÖ-nahen Zeitschrift „Aula“ beschimpft ein gewisser Fred Duswald, „alter Herr“ der Burschenschaft „Danubia“ sowie ehemaliger Führungskader der Neonazipartei NDP,  KZ-Überlebende als „Landplage“ und „Kriminelle“. Derselbe Autor hatte schon den Märtyrer Franz Jägerstätter, der von den Nazis wegen seiner Weigerung, bei ihrem Verbrecherkrieg mitzumachen, ermordet worden war, als „Fanatiker“ bezeichnet, der sein Todesurteil „provoziert“ habe…

Kaum ein Tag vergeht mehr in Österreich ohne Naziskandal, doch es herrscht ein eisiges Schweigen. Nur die Israelitische Kultusgemeinde und die Grünen scheinen sich noch nicht mit dem Überschwappen der braunen Suppe abgefunden zu haben. Burschenschafter in den höchsten Ämtern der Republik, FP-Abgeordnete mit Kontakten zu gewaltbereiten Neonazis, ein teilweise von Nazis unterwandertes Innenministerium, immer neue Enthüllungen über die Verquickungen der parlamentarischen Rechten mit dem neonazistischen Untergrund – und kein Wort dazu vom Bundespräsidenten, von der SPÖ-Führung, von den Spitzen der Kirchen. Und die ÖVP sagt nicht nur nichts, sie hält ihre schützende Hand über ihre potentiellen zukünftigen Koalitionspartner.

Ein Gedanke zu „Das große Schweigen

  1. „Und die ÖVP sagt nicht nur nichts, sie hält ihre schützende Hand über ihre potentiellen zukünftigen Koalitionspartner.“ Der pawlowsche Hund grüßt…

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