Die Kärntner ÖVP denkt schon wieder öffentlich daran, erneut den Steigbügelhalter für die Blauen zu spielen. Neo-Parteichef Obernosterer schließt eine Koalition mit den Freiheitlich nach den nächsten Wahlen nicht aus. Voraussetzung sei, dass die FPK „sauber dastehe“. Das ist in etwa so als würde der Hase sagen, er täte den Fuchs durchaus als Kumpel akzeptieren, vorausgesetzt, der würde vorher Vegetarier werden. Okay, in Wahrheit verhält es sich natürlich so, dass die ÖVP gar nicht anders kann, als in dieser kriminellen Vereinigung, diesem Coitus Corruptus, zu verharren, zu tief ist sie in die Machenschaften Jörg Haiders und seiner Erben verstrickt, zu sehr hat sie sich zur Komplizin machen lassen, zu viele ihrer Klienten haben am blau-schwarzen System verdient und tun es noch, als dass die ÖVP eine Kehrtwende in Richtung Anständigkeit vollziehen könnte. Obernosterer arbeitet mit einer Mannschaft, die direkt in die nunmehr vor Gericht verhandelten Malversationen verwickelt war und er weiß, dass da noch viel mehr ans Licht kommen wird und dass er, würde er es ernst meinen mit „Sauberkeit“, die Partei auflösen und neu gründen müsste.
Enttäuschend ist, dass sich auch die Kärntner SPÖ bislang nicht dazu durchringen kann, eine Koalition mit den Scheuchs, Dörflers und Dobernigs auszuschließen. Viele Menschen in Kärnten suchen nach einer echten Alternative zu den jetzigen Zuständen. Wieso sollten diese dann eine SPÖ wählen, bei der sie sich nicht sicher sein können, ob die nicht auch ein paar Tage nach der Wahl dazu bereit ist, genau mit den Leuten koalitionär zusammenzuarbeiten, die Kärnten heruntergewirtschaftet und bis auf die Knochen ausgeraubt haben? Welche Ängste treiben die Sozialdemokraten um? Niemand verlangt, dass man die Wählerinnen und Wähler der Blauen ausgrenzen soll, aber klar zu sagen, dass man mit einer Partei der Steuergeldveruntreuer und Landesgeldverzocker und Richterbeschimpfer und Staatsbürgerschaftverkaufer und Demonstrantenverunglimpfer keine KOALITION eingehen wolle, wäre doch nicht zuviel verlangt, oder? Was Kärnten braucht, sind klare Ansagen, klare Perspektiven und ein klares „Nein“ zu der Politik der vergangenen zehn Jahre. Ich und viele viele andere Kärntnerinnen und Kärntner erwarten, dass die SPÖ klar Schiff macht und eine Koalition mit diesem FPK ausschließt!
Eine ÖVP, die es ernst meinte mit einer moralischen Wende und eine SPÖ, die ernsthaft einen Machtwechsel wollte, müssten zusammen den Mut aufbringen und sagen: „Wir werden keinen Freiheitlichen zum Landeshauptmann küren, solange es in dieser Partei auch nur einen Spitzenfunktionär gibt, der mit dem System Haider verbandelt ist.“ Das wäre ein Angebot von einer Klarheit, wie sie jetzt notwendig ist in diesem Land. Aber da erwarte ich mir wohl zuviel. Vermutlich wird es in Kärnten wirklich erst dann einen wirklichen Wechsel geben, wenn die Gerichte die Ära Haider so aufgearbeitet haben werden, dass kein Dörfler, kein Scheuch, kein Dobernig, kein Ragger, kein Rumpold, kein Tauschitz, keiner von all den Bandenmitgliedern sich auch nur getraut, noch für ein Amt zu kandidieren.
Aber wen soll man nun wählen, falls im Herbst oder Frühjahr zu den Urnen gerufen wird im südlichen Bundesland? Grün geht natürlich, das ist keine Frage, und man sollte diese Partei allein schon für ihre unermüdliche Aufdeckertätigkeit belohnen und mit mehr politischer Macht ausstatten. Und trotz allem kann man auch die SPÖ wählen, die sich seit 2006 langsam, unter der Führung von Peter Kaiser aber zusehends schneller wieder zu einer nicht korrupten politischen Alternative in Kärnten entwickelt, die auch mit recht gutem Personal aufwarten kann, dem man zutrauen könnte, Kärnten aus dem Alptraum der blauen Raubritterherrschaft zu befreien, den Ruf dieses Landes wieder herzustellen und wirtschaftlich und sozial wieder etwas weiter zu bringen. Jeder, der immer noch der FPK seine Stimme geben will, sollte sich hingegen fragen, ob er nicht eine Karriere als Klo anstrebt, so gerne, wie er sich auf den Kopf scheißen lässt.