Wie es in Ägypten auch kommen könnte, wenn der Plan der Muslimbrüder aufgehen sollte, die Politik unter die Fuchtel der Religon zu kriegen:
Karikatur: Christian Berger
Von Bernhard Torsch. Diese Seite verwendet Cookies und Milch. Kontakt: bernhard.torsch@gmail.com Für verlinkte Inhalte wird keine Haftung übernommen, die Haftung für Leserkommentare, die im Übrigen nicht mit der Meinung des Medieninhabers übereinstimmen müssen, liegt bei deren Verfassern.
Schlagwort: Karikaturen
Wie es in Ägypten auch kommen könnte, wenn der Plan der Muslimbrüder aufgehen sollte, die Politik unter die Fuchtel der Religon zu kriegen:
Karikatur: Christian Berger
Kärnten im Jahr 2010. Die Friesacher Burghofspiele werben mit Plakaten für ihre Aufführung der Komödie „Skup, der Geizige von Ragusa“ von Marin Držić. Der titelgebende Geizhals wird in einer Karikatur mit einer riesigen Hakennase, großen Ohren und einer gebückten Haltung dargestellt, als hätte der Zeichner ein paar alte Ausgaben des „Stürmer“ zur Inspiration benutzt. Nun ist das Theaterstück des kroatischen Renaissance-Schriftstellers meines Wissens nach nicht antisemitisch. Umso bemerkenswerter, dass die Verantwortlichen der Friesacher Burghofspiele den geizigen Skup auf den Plakaten als stereotypen Juden im Nazi-Propagandastil zeigen.
Foto © Bernhard Torsch
Karikaturisten für Tageszeitungen sind insofern arm dran, da sei jeden Tag unter Zeitdruck eine halbwegs originelle, im Idealfall sogar treffend-satirische Zeichnung abliefern müssen. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass man als Cartoonist Machwerke kreiieren sollte, die arm im Geiste sind, wie es zB heute Sinisa Pismestrovic in der „Kleinen Zeitung“, Österreichs zweitauflagenstärkster Tageszeitung, getan hat. Pismestrovic´künstlerischer Kommentar zur „Free Gaza“-Sache sieht so aus: Ein riesiger Militärstiefel mit der Aufschrift „Israel“ zertrampelt eine Friedenstaube. Ja, kein Scherz. Sogar den Olivenzweig im Maul der Taube hat der Zeichner nicht vergessen. Ganz so, als hätten die bösen israelischen Militaristen ein Floß voller Hippies angegriffen und nicht etwa einen mit gewaltbereiten Islamisten bemannten Blockadebrecher, dessen strategischer Zweck es war, eine neue Nachschublinie für Hamas-Waffen freizukämpfen.
Karikaturen wie diese erscheinen derzeit in vielen westlichen Zeitungen und transportieren damit brav das von den Organisatoren der „Free Gaza“-Provokation beabsichtigte Propagandastück. Zusammen mit teuherzigen Kommentaren entweder ahnungsloser oder böswilliger Journalisten und diversen Wortmeldungen von Politikern, die fast unisono eine „Aufhebung der Blockade“ fordern, wohl „vergessend“, dass Israel die Wareneinfuhr und den Personenverkehr nach/von nach Gaza nicht aus Sadismus streng kontrolliert, sondern weil es sich im Kriegszustand mit der dort herrschenden Hamas befindet, die die Ermordung von Juden und die Zerstörung Israels offen propagiert und nach derzeit zum Glück eingeschränkter Möglichkeit auch praktiziert, ergibt das eine ungustiös einseitige Stimmungsmache gegen Israel.
Nun sollen, ja müssen Karikaturisten schon der Form ihres Mediums wegen ihre Aussagen zuspitzen. Was sie nicht müssen ist, hetzerische Propaganda zu verbreiten. Zusammen mit der Karikatur im „Standard“, die eine eiserne Faust mit der Aufschrift „Israel“ zeigte, die ein harmloses Schiffchen zerschmettert, wobei nach allen Seiten hin Pakete mit Rot-Kreuz-Aufdruck durch die Luft fliegen, ist dies bereits die zweite klar faktenwidrige und einseitig antiisraelische Karikatur, die binnen zweier Tagen in einer österreichischen Tageszeitung erschienen ist. Stilistisch und inhaltlich hätten die beiden Zeichnungen so auch in einer iranischen oder syrischen Zeitung abgedruckt werden können.