Ein paar andere Stimmen zur Tinitus-Tröte
Der Musikpsychologe Reinhard Kopiez: „(…) Die Klänge der Vuvuzlelas haben ein erstaunlich breites Klangspektrum. In der Akustik sprechen wir von Maskierung. Während ein normales Instrument einen kleinen Bereich an Frequenzen abdeckt, in denen es stark vertreten ist, ist die Vuvuzela in einem sehr breiten Bereich stark vertreten – vom stärksten ersten Partialton bei 220Hz bis hinauf zu 15000 Hz. Das ist ein penetranter Störfaktor wie ein Staubsauger, der ebenfalls ein sehr breites Spektrum hat und deshalb als störend empfunden wird und eben nicht als Wohlklang. Das dürfte es sein, was Xabi Alonso und Messi genervt hat. Zudem übertönt dieser Klang alles: Sprachsignale und eben auch Gesänge, weil der Klang der Vuvuzela das dafür wichtige Frequenzspektrum überdeckt. Diese klangliche Breite erscheint uns als so lästig. (…) Die Vuvuzela wurde ja auch künstlich initiiert und ist in dieser Form keineswegs Bestandteil der afrikanischen Kultur. Das Instrument ist eine reine Marketingerfindung, die uns als tradierte Kultur verkauft wird. Bei den Ethnologen nennt man so etwas „Invention of Tradition“. Dies bedeutet: Man erfindet z.B. ein Plastikinstrument und behauptet später, dass dies gelebte afrikanische Kultur sei. Plötzlich ist man dann in der Situation zu denken, dass es das ja schon immer gegeben habe und folglich respektiert werden müsse. Die töten eher, wie ich fürchte, das afrikanische Talent zum Rhythmus und zum Gesang. Das wird eine akustische Monokultur werden. (…) Mit den Vuvzelas kann ein solch kunstvolles Zusammenspiel gar nicht umgesetzt werden. Das ist alleine ein unkoordiniertes Getröte in verschiedenen Tonhöhen, die alle so zusammenklingen, wie wenn ich auf dem Klavier alle Tasten auf einmal drücke. Am Ende bleibt dann nur das übrig, was wir in der Musikpsychologie einen Distraktor nennen, also ein Störsignal.(…)“
Die spanische Tageszeitung „El Pais“: „Die Vuvuzelas sind ein neuer Beweis für die unbegrenzte Fähigkeit des Menschen, sich selbst das Leben zur Hölle zu machen“.
Argentiniens Kapitän Javier Mascherano: „“Fußball ist auch Kommunikation. Es ist schwer, mit deinem Mitspieler zu sprechen bei diesem Krach“.“
Der südafrikanische Organisationskomitee-Chef Danny Joordan: „Ich bin kein Fan der Vuzuela. Ich würde am liebsten alle Fans auffordern zu singen. Das haben wir auch getan, als es darum ging, gegen die Apartheid zu kämpfen. In unserer Geschichte war es stets die Fähigkeit zu singen, die Inspiration für uns war.“
Zweifellos lauter Rassisten und Kulturchauvinisten, vor allem der Südafrikaner…